Russland, Heft III 2015

Chinesen bauen HG-Strecke

Chinas Hochgeschwindigkeitstechnologie wird zum ersten Mal außerhalb von China zum Einsatz kommen: Ein Konsortium mit der China Railway Eryuan Engineering Group sowie zwei russischen Unternehmen unterzeichnete einen Vertrag in Höhe von 380 Mio. US-$ mit der Russischen Eisenbahn für Planung und Bau einer 770 km langen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Moskau und Kazan. Die Strecke soll für eine Geschwindigkeit von bis zu 400 km/h ausgelegt werden und bis 2018 fertiggestellt sein. Sie wird die Fahrzeit von derzeit 14 auf dreieinhalb Stunden reduzieren. Möglicherweise kann die Strecke nach Jekaterinburg, rund 1.600 km östlich von Moskau entfernt, erweitert und so Teil eines geplanten Hochgeschwindigkeitskorridors Peking – Moskau werden.

Dies ist Chinas erster Exportauftrag nach vielen erfolgreichen Umsetzungen im eigenen Land. Erst im letzten Jahr wurden chinesische Unternehmen in Mexiko und dieses Jahr im Mai von Thailand abgelehnt. Chinas erste Hochgeschwindigkeitszüge starteten in 2008 und waren bald bekannt für ihren Komfort und Geschwindigkeit. Trotz eines schlimmen Unfalls in 2011 befinden sich die Hochgeschwindigkeitsstrecken weiter auf der Überholspur. China besitzt jetzt mehr als 14.500 km an Hochgeschwindigkeitsstrecken und weitere 10.000 km sind im Bau.

Es wird schon spekuliert, dass das russische Projekt nun viele Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit der chinesischen Technologie zerstreuen würde. Dann wäre Russland nur die erste Station und nicht das endgültige Ziel, denn chinesische Unternehmen werden weiter versuchen, in Südostasien und Lateinamerika Fuß zu fassen. (TRAINS online)

 

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