Italien, Heft I/2013

Genuas Zahnradbahn fährt wieder

 

Seit 13. November 2012 findet wieder Fahrgastbetrieb auf der gesamten 1,1 km langen Strecke der Genueser Zahnradbahn Principe – Granarolo (1.200 mm) statt. Lange sah es nicht sonderlich gut aus für die kleine, 1901 eröffnete Bahn, da aufgrund des desolaten Zustandes der Infrastruktur ein sicherer Betrieb nicht mehr möglich war. So wurde z.B. in letzter Zeit vor der „Stilllegung“ nur noch kurz vor die Ausweiche gefahren. Der ganze Unterbau erstrahlt nun in neuen Glanz und einige der zahlreichen Zwischenhaltestellen sind behindertenfreundlich umgebaut worden. Das bisherige Zahnradsystem Riggenbach ist durch das System Strub ersetzt worden. Köstlich: Die oberste Zwischenstation und die Bergstation (mit Werkstatt) liegen knapp 30 Meter auseinander … und dazwischen noch ein Bahnübergang! Der Wagen 1 fährt Mo. bis Sa. im 40-Min-Takt und an Sonntagen jede Stunde, wobei die Fahrzeit gut zehn Minuten beträgt.

Von der Ausweiche wird das eine Gleis vorläufig nicht mehr benötigt, da noch nicht bekannt ist, wann und ob der Wagen 2 wieder zurückkehrt. Er wurde an eine Firma zwecks Renovierung/Aufarbeitung gegeben, welche aber in Konkurs gegangen sein soll. Dennoch ist der AMT Genova versichert worden, dass der Wagen 2 nicht im Alteisen landen sollte. Obwohl das Gehen auf und neben der Trasse laut diversen Schildern verboten ist, benützen die Einheimischen das Gleis als Gehweg. Der Wagen fährt aber wirklich sehr gemütlich rauf und runter und der Wagenführer winkte jedes Mal freundlich, wenn jemand auf dem Gleis spazierte und dann schnell dem Wagen Platz machte … Eisenbahn-romantik pur! (Cyrill Seifert)

 

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