USA, I/2011

Kaliforniens erste HGV-Strecke

Die California High-Speed Rail Authority (CHSRA) bestimmte den Abschnitt, wo das erste Teilstück des neuen geplanten, 32,44 Mrd. Euro (43 Mrd. US-$) teuren Hochgeschwindigkeitsnetzes gebaut werden soll. Ingenieure haben der CHSRA eine 106 km lange Strecke im Central Valley, zwischen Madera und Corcoran für den Beginn des Baus empfohlen. Die Umweltverträglichkeitsprüfung des Projekts soll bis September 2010 abgeschlossen sein. Bis 2017 könnte die neue Strecke fertig gestellt werden. (IRJ)

 

CHSRA kauft Union Station

Die CHSRA gab vor kurzem bekannt, dass sie beabsichtige, Bahngelände für den HGV im Raum Los Angeles zu kaufen. Für den Erwerb will die Behörde rund 30 Mio. US-$ aufwenden, wobei hierzu auch die Union Station von Los Angeles gehört. Derzeit wird der Bahnhof von Amtrak und Metrolink bedient, zusammen mit Bussen und Stadtbahnen des Metro Transit Systems.

Die Stadt Los Angeles ließ den Bahnhof 1939 als „Los Angeles Union Passenger Terminal“ erbauen. Er gehört noch einem privaten Kapital-Investment-Unternehmen. Die 30 Mio. US-$ für den Erwerb des Bahnhofs und des angrenzenden Geländes erhält die CHSRA als Zuschuss aus dem HGV-Programm „American Recovery and Reinvestment Act“ der US-Regierung.

(Trains)

 

Sumitomo liefert Triebwagen

Die japanische Konzerntochter Sumitomo Corp. (America) wurde von der kalifornischen Sonoma Marin Area Rail Transit (SMART) mit der Lieferung von 18 zweiteiligen Dieseltriebwagen im Wert von umgerechnet rund 41,6 Mio. Euro (56,8 Mio. US-$) beauftragt. Die Fahrzeuge werden bei Nippon Sharyo in Rochelle (Illinois) montiert und zwischen Ende 2013 und Mitte 2014 ausgeliefert. Die Triebwagen sollen zunächst zwischen Santa Rosa und San Rafael fahren, später auf der reaktivierten, 112 km langen Verbindung zwischen Cloverdale und Larkspur. Dabei handelt es sich um ehemalige Strecken der Northwestern Pacific, die zum Teil als Interurbans bis 1940 sogar elektrisch (mit Stromschiene) betrieben wurden.

(Progressive Railroading)

Mehr Straßenbahn in New Orleans

Die Stadt New Orleans kündigte an, ihr Straßenbahnnetz auszubauen. Rund zwei-einhalb Meilen neuer Strecken sind geplant. Sie sollen vom French Quarter nach Osten durch die Rampart Street und die St. Claude Avenue führen. Eine Zweigstrecke soll durch die Elysian Fields Avenue laufen, dem Wohnort von Stanley und Stella Kowalski in dem berühmten Theaterstück von Tennessee Williams „A Streetcar Named Desire” (1947).

Die Kosten werden sich auf rund 125 Mio. US-$ belaufen, finanziert zum Teil aus Bundeszuschüssen und zum Teil aus Anleihen auf Einnahmen der städtischen Umsatzsteuer. Ihre Fertigstellung ist für 2012/2013 geplant. Die neuen Strecken werden in erster Linie Wohnviertel und keine großen touristischen Attraktionen erschließen. Sie schaffen von Treme, Marig-ny, New Marigny, St. Roch und Bywater eine Verbindung zur Canal Street, der Hauptstraße von New Orleans. In diesen Stadtvierteln wohnen vorwiegend französische, kreolische und Familien mit Migrationshintergrund. (Trains)

Amtrak auf Floridas Ostküste

Der Staat Florida hat 118 Mio. US-$ veranschlagt, um in 2012 zwischen Jacksonville und Miami entlang der Ostküste den Schienenpersonenverkehr wiedereinzuführen. Der Zuschuss dient zum Ausbau der Hauptstrecke der Florida East Coast Railway (FEC) auf eine Höchstgeschwindigkeit von 90 Meilen/Std. Der Staat Florida will wieder Amtrak-Züge auf dem bevölkerungsreichen Küstenstreifen sehen, da die vorhandenen Züge ihn links liegen lassen. Die FEC hatte leider schon vor der Gründung von Amtrak ihren Reisezugverkehr aufgegeben und so blieb die Ostküstenstrecke außen vor, obwohl eine erhebliche Nachfrage dagewesen wäre. Stattdessen fahren heute Amtraks „Silver Star“ und „Silver Meteor“ über CSX-Gleise und Orlando nach Miami.

Die Zuschüsse des Staates Florida bilden jedoch nur einen Teil zum Wiederaufleben des Schienenpersonenverkehrs an der Ostküste. Nur mit einer entsprechenden Gegenfinanzierung durch Bundesmittel kann Amtrak jedoch den Verkehr aufnehmen. Dies muss in den nächsten Monaten noch geklärt werden. (Trains)

Budd-Triebwagen ersetzen Neubaufahrzeuge

Einen Zeitsprung rückwärts erlebten die Fahrgäste auf Oregons erster Vorortbahn, dem „Westside-Express-Service“ (WES), im Dunstkreis von Portland. Am 24. Januar verkehrten hier erstmals zwei modernisierte Budd-Triebwagen mit Baujahr 1953. Der Betreiber TriMet kaufte die Fahrzeuge 2009 von der Alaska Railroad für 150.000 US-$. Obwohl die Triebwagen bei der Alaska RR bis Ende 2008 im Einsatz gestanden waren, mussten sie für den WES-Betrieb zwischen Beaverton und Wilsonville zahlreiche Modi-fikationen über sich ergehen lassen. Die Überholung der Bremsanlagen, die Installation einer Führerstandssignalisierung, behindertengerecht Anpassungen sowie kosmeti-sche Änderungen im Innern wie außen erforderten einen Aufwand in Höhe von 550.000 US-$.

Die Budd-Triebwagen mit den Nummern TMTC 1702 and 1711 fungieren in erster Li-nie als Reservefahrzeuge für die neuen, aber äußerst störanfälligen Dieseltriebwagen von Colorado Railcar. Nun kann zumindest auf den Schienensatzverkehr mit Busse verzichtet werden, was für die Fahrgäste regelmäßig zu einer Verdopplung der Fahr-zeiten und schlechten Anschlüssen in Wilsonville führte. (Trains, Foto: Th. Estler)

 

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